Liebe aus der Erde!

Für mich als „Städter“ der die ersten Jahre seines Lebens auf dem Lande verbracht hat, ist es immer wieder etwas besonderes, in die alte Heimat zurückzukehren. Man genießt die frische Luft, saugt den Duft von frisch gemähtem Gras oder abgelagertem Heu in sich auf – man hört die Hühner gackern und den Traktor brummen – und man kann förmlich das leckere Mittagessen der Großmutter vor sich sehen, mit dem sie die Familie bereits an unzähligen Festtagen verwöhnt hat.

Diesmal zog es uns für einen kleinen Arbeitseinsatz zurück ins idyllische Heimatdörfchen – die Kartoffelernte stand an. In den letzten Jahren hatten wir es zu einer kleinen Tradition gemacht, im Kreise der Familie aufs Feld zu stiefeln und uns die Hände schmutzig zu machen. Für jemanden wie mich, der die letzten fünf Jahre vorwiegend am Schreibtisch oder Klavier seine Zeit verbracht hat, löste aber schon der Gedanke an Feldarbeit erste Schweißtropfen aus.

So machten wir uns mit Traktor, Hänger, Eimern, Handschuhen und Stiefel ans Werk. Die Ernte lief etwa so ab, dass der Opa als erfahrener Kraftfahrer auf dem Traktor mit dem sogenannten – Achtung Fachterminus – „Schleuderroder“ die Kartoffeln aus der Erde katapultierte. Bahn für Bahn zog er seine Kreise, während die fleißigen Helfer in Windeseile Kartoffel um Kartoffel sammelten.

Nach etwa der Hälfte des Feldes entschloss man sich, die Jugend – alias meine Schwester Hanna – mit der Tätigkeit des Traktorfahrens vertraut zu machen. Diese wagte sich todesmutig auf den tosenden Metalldrachen und traute sich sogar einen kurzen Ausritt im Alleingang auf diesem Ungetüm zu. Sie führte die stolzen Kartoffelritter gegen Mittag zum Sieg. Schlussendlich wurde das Feld noch mit einer Art Schleppnetz (der Agrargott möchte mir verzeihen) abgezogen um verbleibendes Kartoffelkraut zu entfernen und übersehene einzelne Kartoffeln aufzudecken. Netz ist hierbei nicht der richtige Ausdruck, da es sich um eine solide Konstruktion verschiedener Metallstäbe handelt. Das Fachwort habe ich aber auch nach kurzer Google-Recherche nicht finden können.

In diesem Jahr fiel die Ernte etwas schlechter aus als üblich. Dies hatte vor allem – laut großväterlicher Einschätzung – mit den ungünstigen Witterungsbedingungen zu tun. Viel Regen hatte die Kartoffelpflanzen zu stattlicher Größe heranwachsen lassen. Die darauffolgende Trockenheit allerdings verhinderte, dass sich besonders große Knollen an den Wurzeln bilden konnten. Für ein paar leckere Mahlzeiten und als Futtermittel für die Hof-Tiere würde es aber allemal reichen.

Nichts desto trotz waren wir mit unserer Ernte zufrieden und pünktlich zum Zenitstand der Sonne rief die Großmutter zum Mittagessen. Aufgetischt wurde Kaninchenrollbraten mit Kartoffeln und Karotten – bis auf die Hackfleischfüllung alles aus eigener Zucht. Lecker! Die Liebe, welche in die Aufzucht der Pflanzen und Tiere investiert wurde spürt und schmeckt man eben einfach.

Mit schwieligen Händen und schmerzenden Beinen machten wir uns schlussendlich wieder auf den Weg zurück ins Städtchen und ließen die traute dörfliche Heimat hinter uns.

Verabschieden möchte ich mich heute mit meinem Lieblingsbild des Tages: Herzkartoffeln!

Bis bald mal wieder,

Willy

Federweißer und Flammkuchen! Ein gelungener Start in den Herbst!

So schmeckt der Herbst im schönen Falkenberg bei Trossin – nach süßem Federweißer und herzhaftem Flammkuchen. Am 09.09.2023 lud das kleine Dörfchen in der Dübener Heide wieder zum Feiern und Schlemmen ein. Diesmal trafen sich jung und alt auf dem Gelände des hiesigen Tennisvereins um gemeinsam den Herbst einzuläuten.

Es ist beinahe eine Tradition geworden, dass ich mit Live-Musik das fröhliche Treiben untermalen darf. So schnappte ich mir in diesem Jahr erstmals meine neu erworbene Loop-Station, Gitarre und Synthesizer, um ein buntes Sammelsurium an deutschen, englischen, neuen und alten Liedern zum Besten zu geben.

Begleitet von ausgelassenem Kinderlachen auf der roten Asche des Tennisplatzes, der Musik aus meinen Lautsprechern und den angeregten Gesprächen der Gäste konnten wir allesamt einen herzlichen Abend verbringen.

Einen riesen Dank an die Veranstalter, die fleißigen Helfer und lieben Gäste!

Falkenberg, ich komme immer gern wieder!

Viele Grüße, Willy