Hallo Leute,
heute möchte ich euch eine kleine Geschichte erzählen – einen kleiner Einblick, wie ich zur Musik kam.

Die meisten die mich kennen, haben wahrscheinlich etwa dieses Bild von mir vor Augen – ein junger Mann und seine Gitarre. Doch wie bin ich überhaupt an diesen Punkt gelangt?
Im Alter von etwa 15 Jahren fragte mich meine Mutter etwas wie „Sag mal Willy, du singst doch immer den ganzen Tag und hörst so gerne Musik. Möchtest du nicht ein Instrument lernen?“. Ich wusste darauf – soweit ich mich erinnern kann, keine richtige Antwort. Mit Instrumenten hatte ich mich noch nie zuvor beschäftigt, gab es in meinem Leben doch bisher nur Freunde, Familie, Schuhe und Sport. Sie erzählte mir von einem Kurs in der Delitzscher Volkshochschule, bei dem Mann das Musizieren mit Gitarre ohne Noten erlernen könne. Ich hatte bisher kein besonderes Verhältnis zur Musik, welches über das eines normalen Teenagers hinaus ging – aber ein bisschen reizte es mich schon. Da ich in diesem Alter recht schüchtern war, bat ich sie mit mir gemeinsam am Kurs teilzunehmen.
Unterrichtet wurden wir von einem Herren, der selbst jahrelang in einer Band musizierte und so einige tolle Songs in petto hatte. Er erweckte schnell mein Interesse für das Spielen der wichtigsten Akkordfolgen in Pop- und Rockmusik, sodass ich beim Üben kaum zu bremsen war. Stundenlang verbrachte ich am Instrument und schrammelte mir die Finger wund. Ich unternahm natürlich auch Versuche dazu zu singen. Es dauerte nicht lange, da war der Gitarren-Anfängerkurs abgeschlossen und mein Ehrgeiz trieb mich in den Kurs für Fortgeschrittene. Der Grundstein für meine Liebe zur Musik war gelegt.

Es dauerte nicht lange, bis ich in meinem Freundeskreis auf Gleichgesinnte stieß und wir im Alter von etwa 17 Jahren unsere Band „Parlay“ gründeten. Teil der Band waren: Markus (Bass-Gitarre und später Klavier) Thomas (am Schlagzeug) und ich selbst (Gitarre und Gesang). Wie genau es zu dem Namen kam, weiß heute keiner mehr. Ich vermute aber, dass uns das Wort auf einem gemeinsamen Mailand Urlaub in den Sinn kam, als wir über unterschiedliche Möglichkeiten philosophierten. Dort entstand auch unser jahrelang erstes und einziges Bandfoto.

Wir bedienen uns mal eines kleinen Zeitraffers. Meinen Kollegen die musikalisch schon deutlich mehr Erfahrung auf dem Kerbholz hatten, fiel es etwas leichter, sich im Bandkontext zu bewegen. Wir schafften es aber uns gemeinsam beim Proben auf dem heimischen Dachboden des Schlagzeugers gemeinsam zu motivieren und so ein beachtliches Repertoire an Songs auf die Beine zu stellen. Wir spielten auf so einigen Stadtfesten und Familienfeiern und waren durchaus in unserer Delitzscher Region bekannt. Auf dem Plan standen hauptsächlich Coversongs, aber auch einige Eigenkompositionen.
Die Jahre vergingen wie im Fluge und so kam es, dass uns Studium und damit verbundene Umzüge etwas voneinander entfernten. Einen verschlug es nach Moskau und London, den anderen nach Dresden und ich blieb in meiner Heimat Delitzsch. Seit jeher treffen wir uns zwar noch regelmäßig als Freunde, aber nur noch sporadisch für Auftritte und Bandproben.
Genug in der Vergangenheit geschwelgt. Ich möchte nun zum eigentlichen Punkt meines heutigen Eintrages kommen: Wie stelle ich mir meine eigene musikalische Zukunft vor? Wenn ich zuvor versuchte als Solo-Musiker aktiv zu werden und auf Geburtstagen und kleineren Feiern spielte, fühlte ich mich oft etwas gefangen im Schatten meiner Band. Ein schüchterner junger Mann, der sich hinter seiner Gitarre versteckt. Ein derartiger Act ist eben was fürs Lagerfeuer oder ein Ständchen bei Omas Geburtstag, aber nichts für Stadtfeste oder große Feiern. Die Leute tanzen selten zu einem Solo-Künstler, der vor allem Balladen spielt, die gut zu seiner Stimme passen.

Darum habe ich mir in diesem Jahr überlegt, meine Einzel-Performance auf ein neues Level anzuheben und habe mir eine sogenannte Loop-Station besorgt. Diese kann verschiedene eingespielte Klänge beliebig oft wiederholen – also „loopen“, sodass mehrere Instrumente zu hören sind. Damit versuche ich einen Bandkontext zu simulieren. Ich habe Hilfsmittel für Rhythmen wie einen kleinen Sample-Player und verschiedene Percussion-Instrumente, einen Synthesizer für tiefe Bässe und große flächige Sounds und meine Gitarre für die Gesangsbegleitung und melodische Soli. Sollte ich das Bedürfnis nach einem mehrstimmigen Gesang haben, ist es außerdem möglich, die Stimme in verschiedenen Tonhöhen einzusingen und so einen kleineren Chor nachzuahmen.
Mit diesen Zutaten möchte ich nun versuchen, so oft es möglich ist Live zu spielen und die Zuhörer zu begeistern. Ich betreibe daher neben meinen „normalen“ beruflichen Tätigkeiten in der Lebensmittelbranche auch eine Instagram Seite namens „Willy’s Inn“. Diese ist auch hier auf dieser Homepage verlinkt. Schaut gerne dort vorbei um verschiedene musikalische Videos und Fotos meiner Auftritte zu entdecken. Außerdem gibt es so oft ich kann, einen wöchentlichen Live-Stream auf Twitch, bei dem ich Coversongs und eigene Kompositionen spiele und oft auch improvisiere.
Ich hoffe der kleine Querschnitt durch meinen musikalischen Werdegang hat euch gefallen und wir sehen uns auf Social Media oder noch lieber: beim Live-Musizieren in der Welt da draußen.
Bis zum nächsten Mal,
euer Willy